München (epd). Der Diözesanrat der Katholiken in der Erzdiözese München und Freising mahnt einen verantwortungsvollen Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) an. "Im Sinne der Solidarität ist zu gewährleisten, dass der Einsatz von KI nicht bedenkliche Exklusionsmechanismen in Gang setzt oder verstärkt", heißt es in einem Beschlusspapier, das das Gremium bei seiner Frühjahrsvollversammlung am Samstag in Brückmühl (Landkreis Rosenheim) formuliert hatte. Dem Laiengremium gehören mehr als 170 Mitglieder an, etwa aus Dekanats- und Pfarrgemeinderäten.

Für den Medizin- und Pflegebereich mit seinem Fachkräftemangel hält der Diözesanrat den Einsatz von KI für prinzipiell gut, aber unter bestimmten Voraussetzungen. Der Einsatz von HealthCare-Robotik und KI könne Kapazitäten freisetzen und mehr Raum für menschliche Zuwendung in der Pflege schaffen, heißt es in dem Papier. Zweck sei aber immer nur die Unterstützung medizinischer Fachkräfte, denn: "Menschliche Nähe ist nicht ersetzbar." Zugleich plädierte der Diözesanrat dafür, dass KI und ihre ethischen Dimensionen bereits in der Medizin-Ausbildung behandelt werden.

Der Diözesanrat warnte davor, dass gerade diejenigen Menschen, die in Zukunft vermehrt auf KI-gestützte Entscheidungen angewiesen seien, die Kontrolle über die KI verlieren könnten. Zu berücksichtigen seien in den Bereichen Pflege, Medizin, Bildung und Verwaltung besonders marginalisierte Gruppen, wie zum Beispiel Seniorinnen und Senioren, Geflüchtete und Menschen in Armut. Sorge bereite auch die Instrumentalisierung Künstlicher Intelligenz zur Verbreitung von Hass und falschen Informationen in den Sozialen Medien.

Kommentare

Diskutiere jetzt mit und verfasse einen Kommentar.

Teile Deine Meinung mit anderen Mitgliedern aus der Sonntagsblatt-Community.

Anmelden