Berchtesgaden (epd). In der Dokumentation Obersalzberg ist ab diesem Freitag (12. April) eine Sonderausstellung über den Architekten Albert Speer (1905-1981) zu sehen. Albert Speer sei einer der Haupttäter des NS-Regimes gewesen, teilte die Dokumentation mit. Mit ihm stehe eine Person im Mittelpunkt, die eine enge Verbindung zum historischen Ort Obersalzberg aufweise. Spätestens ab 1938 habe Albert Speer seinen Hauptwohnsitz am Obersalzberg gehabt. Die Ausstellung "Albert Speer in der Bundesrepublik. Vom Umgang mit deutscher Vergangenheit" dauert bis 15. September.

Nachdem Albert Speer seine 20-jährige Haftstrafe abgesessen hatte, habe er "als gefeierter Medienstar erfolgreich seine Legende vom angeblich unschuldigen Technokraten" verbreitet, heißt es. Dabei habe er auch das Zerrbild vom unpolitischen und unbelasteten Ferienort Obersalzberg geprägt. Die Schau gehe der Frage nach, warum diese Erzählung so lange und bei so vielen Menschen Resonanz gefunden habe. Die Sonderausstellung ist die erste, nach Eröffnung der Dauerausstellung "Idyll und Verbrechen" im vergangenen Herbst.

Organisiert wurde die Ausstellung vom Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände und den Museen der Stadt Nürnberg in Kooperation mit dem Institut für Zeitgeschichte München-Berlin. Am Obersalzberg bei Berchtesgaden verbrachte Adolf Hitler zwischen 1933 und 1945 fast ein Viertel seiner Amtszeit. Der Berghof galt bald als zweiter Regierungssitz neben Berlin. Seit 1999 ist dort ein Lern- und Erinnerungsort untergebracht. Wegen des großen Besucherinteresses wurde ein Neubau nötig, der im vergangenen Jahr eröffnet wurde.

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