Nürnberg (epd). Der Vorsitzende der Evangelischen Jugend in Bayern (EJB), Malte Scholz, hat die Ergebnisse der ForuM-Studie zu sexualisierter Gewalt in Kirche und Diakonie als "in ihrem Ausmaß erschreckend" bezeichnet. "Wir haben uns als Institution Kirche, aber auch als Jugendverband schuldig gemacht", sagte Scholz laut Mitteilung am Montag in Nürnberg. Die in der vergangenen Woche veröffentlichte Studie zeige, dass man gerade für Kinder und Jugendliche "nicht immer ein Schutzort" sein konnte, sagte Scholz.

Der EJB-Vorsitzende forderte weitere Bemühungen zur Aufarbeitung und Präventionsarbeit. "Es braucht jetzt eine Aufarbeitung der Ergebnisse, bei der die Betroffenen und ihre Anliegen im Mittelpunkt stehen müssen", sagte Scholz weiter. Dann müsse sichergestellt sein, dass die Aufklärung von Taten, der Schutz der Schutzbefohlenen und Prävention Hand in Hand gingen. Die konsequente Präventionsarbeit in Kirche und Jugendverband sei der große Hebel, um zukünftige Missbrauchsfälle zu verhindern. Prävention müsse durch Weiterbildungen, Selbstverpflichtungen und stetige Thematisierung "nicht nur gelernt, sondern auch gelebt" werden.

Die EJB hat nach eigenen Angaben bereits im Jahr 2000 eine Arbeitsgruppe zum Thema "sexueller Missbrauch" eingesetzt. Zuletzt sei im März 2023 ein umfassendes bereichsbezogenes Schutzkonzept beschlossen worden. Alle Mitarbeitenden in der EJB haben einen Verhaltenskodex im Sinne einer Selbstverpflichtung unterschrieben. Außerdem gibt es ein landesweites Netzwerk an geschulten Vertrauenspersonen.

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