München, Bonn (epd). Der Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), Thomas Krüger, hat die gesellschaftliche Breite des Protests gegen die AfD gelobt. "Es ist eine große Mischung von konservativen, christlich geprägten, gewerkschaftlich geprägten Leuten, aber eben auch linksliberal geprägten Leuten, die gemeinsam dieses Thema fokussieren und auf die Straße bringen", sagte Krüger dem Bayerischen Rundfunk (BR) am Donnerstag: "Und ich finde, das ist ermutigend." Die Gesellschaft müsse "zur Demokratie stehen".

Das Recherche-Netzwerk "Correctiv" hatte vor kurzem über ein Treffen von AfD-Politikern, Neonazis und spendenwilligen Unternehmern berichtet. Dort soll ein Vertreibungsplan für Millionen Menschen vorgestellt worden sein. Demnach sollen nicht nur Menschen ohne deutschen Pass das Land verlassen müssen, sondern auch Deutsche, die nicht "passen". Krüger sagte, die Demokraten hätten nun gemerkt, dass sie ihr Engagement fokussieren müssten: "Und deshalb ist auf den Straßen vieler Städte der Widerstand materiell zu spüren."

Krüger rief dazu auf, immer wieder die Diskussion mit AfD-Anhängern zu suchen und ihnen dabei auch zu widersprechen. Man müsse ganz klar sagen: "Eine Stimme für die AfD ist eine Stimme für eine rechtsextreme Partei." Es sei derzeit "die Stunde der politischen Bildung, die Stunde der politischen Diskussionen". Dies sei nicht nur eine Aufgabe der Parteien, sondern der ganzen Gesellschaft. Diese müsse "Grenzen ziehen, wenn die Werte der Demokratie ausgehebelt werden".

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