München (epd). 135 Borreliose-Fälle sind bis Mitte März 2024 an das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) gemeldet worden. Im gleichen Vorjahreszeitraum waren es laut Mitteilung der Krankenkasse Barmer 142 Fälle. Bereits ab Außentemperaturen von sieben Grad sitzen Zecken demnach im hohen Gras und in Büschen. Wer in der Natur unterwegs sei, sollte deshalb anschließend sich und gegebenenfalls Kinder gründlich auf Zecken absuchen. Je früher eine Zecke entdeckt und entfernt werde, desto geringer sei das Risiko einer Borreliose-Infektion.

Falls es zu einem Stich komme, bestehe kein Grund zur Panik. "Nicht jede Zecke trägt gefährliche Erreger in sich. Jedoch sollte der Parasit umgehend und ohne Drehbewegung mit einem Hilfsmittel, wie zum Beispiel einer feinen Pinzette oder Zeckenkarte, entfernt werden", sagte Barmer-Landeschef Alfred Kindshofer. Auf keinen Fall dürfe die Zecke vor dem Entfernen mit Öl oder Klebstoff beträufelt werden. Dies reize das Tier unnötig und könne dazu führen, dass es seinen Speichel und somit mögliche Erreger abgebe. Die Einstichstelle sollte in den nächsten Tagen und Wochen gut beobachtet werden. Bilde sich eine ringförmige Hautrötung, sollten Betroffene dringend Hausärztin oder Hausarzt aufsuchen, genauso wie bei Fieber, Kopf- oder Gliederschmerzen.

Borrelien tragende Zecken seien deutschlandweit flächendeckend verbreitet. Im Gegensatz dazu kommen Zecken, die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen, nur in bestimmten Regionen vor. In Bayern seien 94 der 96 Landkreise und Städte als Risikogebiete definiert. Eine Impfung schütze gegen eine mögliche Infektion mit FSME.

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