München, Oberpfaffenhofen (epd). Das Europäische Mondkontrollzentrum soll in Oberpfaffenhofen bei München entstehen. Die Raumfahrt sei ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, den man nicht anderen Ländern überlassen sollte, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Mittwoch in München. Gemeinsam mit dem Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation ESA, Josef Aschbacher, unterzeichnete er eine entsprechende Erklärung zur Errichtung des Mondkontrollzentrums. In Oberpfaffenhofen südwestlich von München befindet ein Standort des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR).

Aschbacher sagte, dass er mit einer Fertigstellung bis 2027 rechne. Das Mondkontrollzentrum müsse nicht neu gebaut werden, sondern entwickle sich aus dem bereits bestehenden Columbus-Kontrollzentrum. Söder sagte, dass im Doppelhaushalt 2024/25 bereits 33 Millionen Euro für die Errichtung des Mondkontrollzentrums eingeplant seien. Der bayerischen Staatsregierung attestierte der Österreicher Aschbacher ökonomische Weitsicht. Die internationale Weltraumwirtschaft setze bereits pro Jahr 460 Milliarden Euro um, innerhalb einer Dekade würden es eine Billion Euro sein.

Söder sagte, dass es "absolut wichtig" sei, Hochtechnologie in Deutschland zu halten. Klimapolitik zum Beispiel funktioniere nur über Weltraumtechnologien. Das dürfe man nicht anderen Ländern oder Unternehmen überlassen. Es sei ein schwerer Fehler, dass Deutschland seine Mittel für die Weltraumfahrt gekürzt habe. Söder fühlt sich mit seinem Kurs bestätigt: Unternehmen siedelten sich in Bayern an, Studenten aus aller Welt kämen, in Bayern würden inzwischen auch Mini-Satelliten entwickelt. Neben Oberpfaffenhofen gibt es nur noch ein Mondkontrollzentrum: das der NASA in Houston.

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