München (epd). Wegen der sich zuspitzenden Pandemielage hat die Konferenz der Europäischen Rabbiner (CER) ihre vom 22. bis 24. November in München geplante Generalversammlung abgesagt. Man habe sich "schweren Herzens" dazu entschlossen, die 32. Generalversammlung wegen der weiter steigenden Corona-Infektionszahlen auf den 7. bis 9. März 2022 zu verschieben, teilte die CER mit. Die Konferenz, zu der rund 400 Rabbiner, religiöse Führer und politische Entscheidungsträger aus Europa, Israel und den USA zusammenkommen wollten, sollte erstmals in München tagen.

"Das war für uns keine leichte Entscheidung", teilte die CER weiter mit. Doch die "sich stündlich verschärfende Corona-Infektionslage, die enttäuschende Impfquote sowie die dringende Empfehlung des Robert-Koch-Instituts, auf Großveranstaltungen zu verzichten und Kontakte zu reduzieren, ließen uns am Ende keine andere Wahl", hieß es in einer Mitteilung der Organisation vom Dienstagabend. In dieser schwierigen Situation wolle man Vorbild sein und Verantwortungsbewusstsein zeigen: "Die Gesundheit und Sicherheit unser Gäste und Teilnehmer hat für uns höchste Priorität."

Prominente Sprecher und Gäste auf der 32. Generalversammlung sollten unter anderem Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), Sloweniens Premier und amtierender EU-Ratspräsident Janez Jansa, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München, Charlotte Knobloch, der Axel-Springer-Vorstandsvorsitzender Matthias Döpfner sowie der Präsident des Europäischen Parlaments, David Sassoli, sein. Schwerpunktthemen der Konferenz sollten die Religionsfreiheit, der Kampf gegen Antisemitismus und Extremismus sowie die Gestaltung des Gemeindelebens in Corona-Zeiten sein.

Als Europäisches Rabbinat vertritt die CER rund 1000 Rabbiner von Dublin bis Wladiwostok und damit die größten jüdischen Gemeinden Europas. Präsident der CER ist seit 2011 der Oberrabbiner von Moskau, Pinchas Goldschmidt.