Bei ihrem Großprojekt Evangelischer Campus Nürnberg (ECN) wird die bayerische evangelische Kirche besonders auf Nachhaltigkeit setzen. Das hat der Leiter der Projektgruppe für das ECN, Stefan Ark Nitsche, bei der Sitzung der Nürnberger Dekanatssynode betont. Man werde das Gebäude mit 25.000 Quadratmetern Nutzfläche "in einen energetischen und ästhetischen Zustand versetzen, wie er uns als Kirche zu Gesicht steht", so Nitsche. Der Beginn der Umbaumaßnahmen sei für Ende November vorgesehen.

Wenn im Jahr 2024 der Gebäudekomplex saniert sei, werde er eine Fassade aus Holz und Glas haben. In der Tiefgarage soll es eine Ladestation für Elektroautos und eine Fahrradwerkstatt geben, auf den 6.000 Quadratmetern Dachfläche wolle man Grün anpflanzen, aber auch auf 2.000 Quadratmeter Photovoltaik einrichten, die 100.000 Kilowattstunden Strom jährlich produziere.

Nach Ende der Sanierung im Jahr 2024 würde es im ECN einen Energiebedarf von rund 64 Kilowattstunden pro Quadratmeter Fläche geben, derzeit seien es noch 195 Kilowattstunden. Für Neubauten seien 80 Kilowattstunden vorgeschrieben, erklärte der frühere Nürnberger Regionalbischof. Er verwies auch darauf, dass in dem bestehenden Gebäude 3.000 Tonnen Stahl und 21.000 Kubikmeter Beton verbaut sein. Diese graue "Energie" zu nutzen, statt neu zu bauen, spare 6.500 Tonnen CO2 ein.

In die drei Teile des Gebäudes in der Nähe des Rathenauplatzes sollen 17 kirchliche Einrichtungen einziehen, darunter die Evangelische Hochschule, sowie externe Mieter. Es wird einen 600 Quadratmeter großen Veranstaltungssaal geben, eine Kindertagesstätte, eine Cafeteria und eine Sky-Lounge. Die ehemalige Oberpostdirektion in der Bayreuther Straße soll für mehr als 120 Millionen Euro saniert und umgebaut werden - insgesamt werden am Ende um die 178 Millionen Euro in das Projekt fließen.