Nürnberg (epd). Der sogenannte Gender Pay Gap liegt in Bayern höher als in den Bundesländern. Auf den damit gemeinten größeren Unterschied in der Bezahlung von Frauen im Vergleich zu Männern macht zum "Equal Pay Day" am 6. März der evangelische Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt (kda) in einer Mitteilung aufmerksam. "Der Gender Pay Gap liegt in Bayern bei 21 Prozent und damit drei Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt mit 18 Prozent", sagte Nina Golf, wissenschaftliche Referentin im kda Bayern.

Das bedeute, dass eine berufstätige Frau in Bayern einen durchschnittlichen Brutto-Stundenlohn in Höhe von 21,24 Euro erhalte. Ein Mann hingegen 26,85 Euro. Die Verdienstlücke vergrößere sich mit zunehmendem Alter. Bei den unter 25-Jährigen ist der Verdienstabstand am geringsten, so die Expertin. Ab einem Alter von 30 Jahren gehe die Schere auseinander. "Das wirft ein unschönes Licht auf die Diskriminierung von Frauen im fortgeschrittenen Erwerbsleben", so Nina Golf.

Im Alter müssen Frauen, die wegen der Familie oft weniger erwerbstätig sein konnten, im Schnitt mit jährlich 7.600 Euro weniger auskommen als Männer. Golf fordert daher eine allgemeine Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit mit Lohnausgleich. Dadurch würden sich "reale Chancen für eine gerechtere Verteilung der Care-Arbeit und besserer Karrierechancen von Frauen" ergeben. Zudem müssten die Löhne von Frauen steigen.

Der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (kda Bayern) soll nach eigenen Angaben in der Kirche auf die arbeitsweltlichen Zusammenhänge hinweisen und in der Wirtschafts- und Arbeitswelt die Kirche vertreten.

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