Berlin (epd). FDP und Grüne stellen vor dem Hintergrund des Nahost-Krieges die staatliche Zusammenarbeit mit dem Islamverband Ditib infrage und fordern ihn zu einer klareren Positionierung gegen Antisemitismus und Israel-Feindlichkeit auf. Da sich der größte Islamverband in Deutschland mit Blick auf den Terrorangriff der Hamas auf Israel zum wiederholten Mal nicht klar und eindeutig positioniert habe, "kann es ein 'Weiter So' in der Zusammenarbeit einfach nicht geben", sagte die innenpolitische Sprecherin der Grünen, Lamya Kaddor, den Zeitungen der Mediengruppe Bayern (Samstag).

"Da darf es keine Bedenken und Abwägungen geben", erklärte Kaddor, "schon gar nicht von muslimischen Organisationen, die umgekehrt immer wieder von anderen deutlich Solidarität und Beistand im Kampf gegen Islamfeindlichkeit einfordern".

Auch die FDP-Fraktion forderte die Ditib auf, sich klar gegen Antisemitismus und die Terrormiliz Hamas zu stellen. Die religionspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, Sandra Bubendorfer-Licht, sagte der Mediengruppe Bayern: "Wir erwarten eine klare und unmissverständliche Positionierung und Kommunikation der Ditib nach innen sowie nach außen, dass jegliche antisemitische Tendenzen oder Äußerungen, die das Existenzrecht Israels infrage stellen, nicht geduldet werden."

Die Ditib habe sich bisher weder von der anti-israelischen Rhetorik des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, noch von antisemitischen Aussagen des Präsidenten der Diyanet, dem staatlichen Präsidium für religiöse Angelegenheiten der Türkei, dem die Ditib direkt unterstellt ist, distanziert, kritisierte Bubendorfer-Licht.

Der Islamverband habe in vielen Bundesländern auch Einfluss auf den Islamunterricht, fügte die FDP-Politikerin hinzu. Die Länder sollten diese Vereinbarungen überprüfen: "Wer Terror nicht klar benennt, kann kein Ansprechpartner in der deutschen Bildungspolitik sein."

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