Baden-Baden (epd). Der Fernsehfilm-Preis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste des Fernsehfilm-Festivals in Baden-Baden geht an die BR-Produktion "Polizeiruf 110 - Bis Mitternacht". Es sei ein "Film wie aus einem Guss", begründete die Jury bei der Preisverleihung am Freitag ihre Entscheidung: "Inszenierung, Bildsprache, Schnitt, Einsatz von Stilmitteln, schauspielerische Leistungen - hier stimmt alles." Der Film überzeuge durch das "filmische Handwerk und beeindruckt durch seine enorme Emotionalität", er sei ein "außergewöhnliches, meisterhaftes Werk".

Den Sonderpreis für herausragende darstellerische Leistung wird Rosalie Thomass für ihr Schauspiel in "Jackpot" (SWR) ausgezeichnet. Es mache "Spaß, ihr dabei zuzusehen, wie sie ihre Gedanken im Kopf und nicht über die Mimik entwickelt", urteilte die Jury. Der Sonderpreis für das herausragende Drehbuch 2021 wird Ruth Toma für ihr Buch zum Film "Ruhe! Hier stirbt Lothar" (WDR) zuteil. "Mit großer Leichtigkeit, ganz ohne abgehangenen Pathos oder therapeutische Psychologie, überfliegt die Autorin die gängigen filmischen Erzählmodule über das Sterben", befand die Jury.

Der Preis der Studierenden - dieses Jahr von Studierenden der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg, der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, der Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main und der Hochschule für Fernsehen und Film München vergeben - geht an Anja Dihrberg für das Casting des Fernsehfilms "Jackpot" (SWR). Der Ehrenpreis des Festivals geht an die Produzenten Quirin Berg und Max Wiedemann. Ihr Erfolg beruhe nicht nur auf dem richtigen Gespür für Talente und Stoffe, "sondern auch in ihrer Fähigkeit, in einer anderen Geschwindigkeit zu arbeiten"; hieß es.

Den 3sat-Publikumspreis erhielt "Sörensen hat Angst" (NDR). Zum Wettbewerb des Fernsehfilm-Festivals hatte der TV-Sender 3sat elf Wettbewerbsfilme im Fernsehen und in der Mediathek gezeigt.