München, Starnberg (epd). Die Zukunft des Fünf Seen Filmfestivals ist wegen einer Finanzierungslücke offenbar stark gefährdet. Wenn es keine hinreichende Unterstützung vom Landkreis, den Kommunen und dem Publikum gebe, dann werde die diesjährige Ausgabe die letzte sein, teilte Festivalleiter Matthias Helwig am Mittwoch mit. Das 18. Fünf Seen Filmfestival findet vom 3. bis 12. September statt. Gezeigt werden mehr als 130 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme.

Laut Helwig hat die Stadt Starnberg für dieses Jahr die beantragten Zuschüsse von 43.700 auf 23.000 Euro gekürzt, die Stadt Gauting von 15.800 auf 4.000 Euro. Diesem Einnahmen-Minus stehe angesichts von Inflation und steigenden Personalkosten ein Kosten-Plus gegenüber. Das Defizit macht sich bereits konkret bemerkbar: Die Eröffnungsfeier werde nicht als Open Air direkt am Ufer des Starnberger Sees stattfinden, sondern in der Schlossberghalle Starnberg. Auch die Dampferfahrt mit Filmabend könne nicht mehr finanziert werden.

Das Festival hatte sich während der vergangenen Jahre bundesweites Renommee erarbeitet. Regelmäßig waren bekannte Filmgrößen zu Gast, etwa Maria Schrader, Margarethe von Trotta oder Sandra Hüller und Wim Wenders, die dieses Jahr für einen Oscar nominiert waren. Natürlich verstehe er die finanzielle Lage der Kommunen, räumte Helwig ein. "Aber gerade in dieser Situation muss man sich fragen, ob man ein Festival mit dieser weit ausstrahlenden Bedeutung weiter haben will oder nicht."

Eine Zukunft werde nur möglich sein, wenn das Festival noch in diesem Jahr auf eine breitere Basis gestellt werden könne, mahnte Helwig. Als konkrete Möglichkeiten nannte er die Beteiligung der öffentlichen Hand oder die Gründung eines "FSFF-Freundeskreises". Für den 14. Mai lade man ins Kino Breitwand Gauting zu einer Diskussion über die Zukunft des Festivals ein. Im vergangenen Jahr hatten 18.000 Menschen die Kino- und Open-Air-Vorstellungen in Starnberg, Gauting, Seefeld und Weßling besucht.

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