Würzburg (epd). Die "Frankenwürfel" gehen in diesem Jahr an den Sterne- und TV-Koch Alexander Herrmann (Oberfranken), den SPD-Politiker und früheren Nürnberger Oberbürgermeister Ulrich Maly (Mittelfranken) und die Milchvieh-Bäuerin und Erlebnisbauernhof-Chefin Ute Leyh (Unterfranken). Wie die in diesem Jahr federführende Regierung von Unterfranken am Donnerstag mitteilte, wurden die "fränkischen Nobelpreise" allerdings wegen Corona nicht bei einem gemeinsamen Gansessen wie sonst üblich verliehen, sondern werden jeweils getrennt persönlich übergeben.

Der "Frankenwürfel" - ein Porzellanwürfel - gilt als höchste fränkische Auszeichnung und wird auch scherzhaft "fränkischer Nobelpreis" genannt. Er soll das Prägende des fränkischen Charakters würdigen: das Wendige, Witzige und Widersprüchliche. Seit dem Jahr 1985 erhält ihn jeweils am 11. November - dem Tag des Frankenpatrons Martin - ein Unter-, Mittel- und Oberfranke. Heuer wurden die Auszeichnungen bereits zum 36. Mal vergeben. Die Preisträger 2021 standen bereits vergangenes Jahr fest, die Verleihung fiel wegen der Pandemie jedoch aus und die Namen blieben geheim.

Erst am Montag hatten die Regierungspräsidentin von Oberfranken und die Regierungspräsidenten von Mittel- und Unterfranken mitgeteilt, dass das traditionelle Gansessen als Preisverleihung auch in diesem Jahr ausfallen muss. Wegen eines Krankheitsfalles habe man sich dazu entschlossen, die gemeinsame Feierstunde abzusagen und die Auszeichnungen persönlich zu übergeben. In Ober- und Mittelfranken sollen die Preisträger ihren Würfel bereits am 11. November erhalten, in Unterfranken werde die Übergabe des Porzellanwürfels zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt, hieß es.

Die diesjährigen Preisträger sind auch über Franken hinaus bestens bekannt: TV-Koch Alexander Herrmann ist unter anderem im Bayerischen Rundfunk (BR) zu hören und zu sehen und auch in der beliebten TV-Kochshow "The Taste". Mittelfrankens Preisträger Ulrich Maly war von 2002 bis zur Kommunalwahl 2020 Oberbürgermeister von Nürnberg, überregional machte er sich von 2013 bis 2015 als Präsident und anschließend als Vizepräsident des Deutschen Städtetags einen Namen. Ute Leyh kennt man zum Beispiel als erfolgreiche Teilnehmerin der BR-Sendung Landfrauenküche.

Zu den Preisträgern der bisher 35 Auszeichnungs-Jahrgängen gehören unter anderem der ehemalige bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU), die Lyrikerin Nora Gomringer, der Fastnachter Bernd Händel und der frühere evangelische Ansbach-Würzburger Regionalbischof Christian Schmidt.