München (epd). Die französische "Fondation du Camp des Milles" erhält am 23. November den diesjährigen "Preis des NS-Dokumentationszentrums München". Mit der Auszeichnung solle die herausragende Erinnerungsarbeit an der Gedenkstätte im südfranzösischen Aix-en-Provence ausgezeichnet werden, teilte das NS-Dokuzentrum am Montag mit. Der Preis ist mit 8.000 Euro dotiert und wird seit 2018 alle zwei Jahre vergeben. Alain Chouraqui, Gründungspräsident der Gedenkstätte, soll den Preis entgegennehmen.

Das Lager "Les Milles" stehe exemplarisch für die komplexe Geschichte der Verbrechen der Deutschen im besetzten Frankreich und die Kollaboration und Mitverantwortung der Vichy-Regierung, teilte das NS-Dokumentationszentrum weiter mit. Beim Camp des Milles handele es sich um eine ehemalige Ziegelei, die von 1939 bis 1942 zuerst als Gefangenenlager und später als Deportationslager für die jüdische Bevölkerung genutzt wurde. Eine Initiative habe viele Jahre darum gekämpft, die Anlage vor der Zerstörung zu bewahren.

2012 sei der Ort schließlich zur Gedenkstätte erklärt worden. Die spezifische Geschichte von Flucht, Migration und Deportation während des NS-Regimes werde dort besonders anschaulich erzählt. Der Preis des NS-Dokumentationszentrums München wird vergeben an herausragende Publikationen, Aktivitäten und Projekte, die maßgeblich zur Aufklärung über den Nationalsozialismus, die vom NS-Regime begangenen Verbrechen sowie über Folgen und Weiterwirken der NS-Zeit beitragen.