Nürnberg (epd). Ein breites Bündnis aus Frauen will gegen Falschinformationen und populistische Stimmungsmache rechtsextremer Parteien vorgehen. Die Allianz gegen Rechtsextremismus und das Empowerment-Magazin "Flamingo und Dosenbier" haben am Mittwoch gemeinsam in Nürnberg die Kampagne "Frauen gegen RechtsX" gestartet. Auf Social Media werden in regelmäßigen Abständen prominente Frauen aus Wirtschaft, Kultur, Sport, Politik und Verbänden aufklären, sagte Réka Lörincz vom Koordinierungsgremium der Allianz gegen Rechtsextremismus bei der Kampagnenvorstellung.

Das "X" im Titel stehe dabei nicht nur für die Absage an Rechtsextremismus, sondern auch für das Wahlkreuz. Es solle Menschen ermutigen, zu Wahlen zu gehen, ihre Stimme demokratischen Parteien zu geben oder sich sogar selbst zu engagieren, sagte Katharina Fritsch, die die Unternehmenskommunikation des 1. FC Nürnberg leitet. Die geplanten Social Media Posts zeigen in den kommenden Monaten rund 50 gängige rechtsextreme Parteipositionen, die durch Argumente und Quellen entkräftet werden sollen. Aus Sicht von Frauen werde erklärt, welche konkreten Auswirkungen ein Umsetzen rechter Forderungen für ihr Leben hätte.

Die erste Frau, die als Gesicht der Kampagne auf Social Media auftaucht, ist Lea Paulick, Kapitänin des Frauenteams beim 1. FCN. Sie beschäftigt sich mit einer Forderung aus dem AfD-Wahlprogramm, den Equal Pay Day abzuschaffen. In ihren Augen sei die gleiche Bezahlung von Frauen und Männern ein grundlegendes Prinzip der Gleichstellung. "Equal Pay ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch eine Frage der Moral, sozialer Fairness und einer emanzipierten Gesellschaft", schreibt sie in ihrem Post auf Instagram. Auch für den Frauenfußball sei eine faire Bezahlung wünschenswert.

Weitere Gesichter der Kampagne werden unter anderem die Nürnberger evangelische Regionalbischöfin Elisabeth Hann von Weyhern, Mitra Sharifi, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Ausländer-, Migranten- und Integrationsbeiräte Bayerns, und die Sozialreferentin der Stadt Nürnberg, Elisabeth Ries, sein. Sie beschäftigen sich mit rechtspopulistischen und rechtsextremen Positionen, zum Beispiel gegen eine Frauenquote, gegen Kitabetreuung oder zu einem Familienbild, das queere Menschen ausschließt.

Kommentare

Diskutiere jetzt mit und verfasse einen Kommentar.

Teile Deine Meinung mit anderen Mitgliedern aus der Sonntagsblatt-Community.

Anmelden