Würzburg (epd). Mehr als 2.000 Menschen haben am Dienstagnachmittag in der Würzburger Innenstadt gegen die AfD demonstriert. Wie die Polizei dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf Anfrage mitteilte, sei die Demo vom Hauptbahnhof aus mit abschließender Kundgebung friedlich verlaufen. Zu der Anti-AfD-Demo hatten die Jugendorganisationen mehrerer Parteien und weitere Organisationen aufgerufen, etwa die Jusos, die Grüne Jugend, die DGB-Jugend sowie zivilgesellschaftliche Organisationen.

Anlass für die Demo sind den Würzburger Jusos zufolge unter anderem die aktuellen "Correctiv"-Berichte zu einem Treffen Rechtsextremer nahe Berlin. Ende November waren dort AfD-Politiker, Neonazis und spendenwillige Unternehmer zugegen. Auch Mitglieder der CDU sollen teilgenommen haben. Laut "Correctiv" wurde ein Plan zur Vertreibung von Millionen Menschen aus Deutschland vorgestellt. Demnach sollen nicht nur Menschen ohne deutschen Pass das Land verlassen müssen, sondern auch Deutsche, die nicht "passen".

Laut Jusos ist die AfD "rechtsextrem und nutzt ihre finanziellen Mittel für Ausgrenzung, Diskriminierung und die Einschränkung der Leben" ihrer Gegner. Die AfD versuche unter Führung des thüringischen AfD-Chefs Björn Höcke "einen neuen Faschismus aufzubauen". Die durch "Correctiv" bekannt gewordenen "Remigrationspläne" beraubten Menschen ihrer Grundrechte und erinnerten an die Deportationen in der NS-Zeit: "Die Gesellschaft muss sich diesen rechtsextremen Gefahren entgegenstellen und hierfür öffentlich Flagge bekennen."

Die AfD gilt in einigen Bundesländern - darunter etwa in Thüringen - als gesichert rechtsextrem. In Bayern wird die gesamte Partei vom Landesamt für Verfassungsschutz beobachtet. Hintergrund dafür ist die Einstufung der AfD als Verdachtsfall durch das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) wegen der Bestrebungen der AfD gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung.

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