München (epd). Namenslesung, Erinnerungszeichen, Gedenkgottesdienst: Ein breites gesellschaftliches Bündnis erinnert vom 9. bis 14. März an die Deportation und Ermordung von 141 Münchner Sinti und Roma vor 81 Jahren. Am Jahrestag der Deportation, dem 13. März, werden am Platz der Opfer des Nationalsozialismus ihre Namen vorgelesen, heißt es in einem Flyer der Landeshauptstadt. An der Lesung beteiligten sich unter anderem der NS-Überlebende Hugo Höllreiner, Beschäftigte des Bayerischen Landeskriminalamts und des Polizeipräsidiums München sowie Schülerinnen und Schüler des Städtischen Käthe-Kollwitz-Gymnasiums München.

Bereits am Samstag (9. März) findet in der Jeschuakirche München-Moosach ein ökumenischer Gedenkgottesdienst statt, den Stadtdekan Bernhard Liess, Pastor Karl Schmidt und Ivica Viskovic vom Erzbischöflichen Ordinariat gestalten.

Mit einem Erinnerungszeichen in der Sintpertstraße 15 ehrt die Landeshauptstadt am Donnerstag (14. März) Barbara, Joseph und Julius Winter, eine der Familien, die am 13. März 1943 ins Konzentrationslager Auschwitz verschleppt worden waren. Barbara und ihr Sohn Julius wurden dort ermordet, die genauen Todesdaten sind nicht bekannt. Vater Joseph musste ab 1944 in den Außenlagern des KZ Buchenwald schwerste Zwangsarbeit leisten und wurde gegen Kriegsende ins KZ Bergen-Belsen verschleppt. Er erlebte die Befreiung, starb jedoch am 16. Juni 1945 im Lazarett an den Folgen der Haft.

Zu dem mehrtägigen Gedenkprogramm gehören Stadtführung, Museumsrundgang, Workshop und Gedenkveranstaltungen. Mitglieder der Arbeitsgruppe, die das Programm erarbeitet hat, sind unter anderem die Landeshauptstadt München, der Verband Deutscher Sinti und Roma Landesverband Bayern, die Diakonie Hasenbergl, die KZ-Gedenkstätte und die Lagergemeinschaft Dachau und das Münchner Polizeipräsidium.

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