München (epd). Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat gemeinsam mit Ärzte- und Apothekerverbänden dazu aufgerufen, sich noch vor Weihnachten gegen Grippe impfen zu lassen. In diesem Winter treffe eine sehr heftige Erkältungswelle auf eine Grippewelle, die früher begonnen habe und stärker ausfalle als in den Vorjahren, sagte Holetschek am Montag in München. "Wer sich noch vor Weihnachten impfen lässt, schützt sich selbst gut vor einem schweren Verlauf bei einer Infektion", sagte der Gesundheitsminister. Bei schweren Verläufen könnten zum Beispiel Lungenentzündungen oder Herzmuskelentzündungen auftreten.

Der Vorsitzende des Bayerischen Apothekerverbandes, Hans-Peter Hubmann, ergänzte, je weniger Grippe-Patienten es gebe, desto besser sei dies auch für die Kapazitäten der Ärzte und Krankenhäuser, "die derzeit beispielsweise mit der Behandlung von Erwachsenen mit Atemwegserkrankungen oder Kindern mit RS-Virus alle Hände voll zu tun haben".

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfehle Menschen über 60 Jahren sowie chronisch kranken Menschen und Schwangeren eine jährliche Grippeschutzimpfung, sagte Holetschek. Auch für Personen, die viele Kontakte mit anderen, insbesondere vulnerablen Menschen hätten, beispielsweise in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, sei der Impfschutz besonders wichtig. Aber auch Menschen, die nicht zu einer Risikogruppe gehörten, sollten gemeinsam mit ihrem behandelnden Arzt entscheiden, ob eine Impfung für sie sinnvoll sei oder nicht. Die Grippe sei eine ernsthafte Erkrankung, die nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte.

Wolfgang Ritter, Vorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes, wies darauf hin, dass die Grippeschutzimpfung bei Bedarf auch zeitgleich mit der Corona-Impfung verabreicht werden könne.