München (epd). Die bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) hat die Bundesregierung aufgefordert, niedergelassene Ärzte und Ärztinnen ausreichend zu finanzieren sowie Bürokratie abzubauen. Beim Krisengipfel für die ambulante haus- und fachärztliche Versorgung am Dienstag (9. Januar) in Berlin müsse Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) "die Sorgen der Ärzteschaft endlich ernst nehmen und zu den notwendigen Entscheidungen bereit sein", sagte Gerlach laut Mitteilung am Montag in München. Nur wenn "die Rahmenbedingungen attraktiv sind, bleibt auch eine Niederlassung als Arzt in eigener Praxis attraktiv - und nur dann wird die ambulante medizinische Versorgung durch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte auch in Zukunft gesichert", sagte die Ministerin.

Sie forderte unter anderem die im Koalitionsvertrag 2021 versprochene Aufhebung der Budgetierung der hausärztlichen Honorare, also die Aufhebung der Begrenzung der Mittel für hausärztliche Leistungen, sowie einen zeitnahen Inflationsausgleich in der ärztlichen Vergütung.

Wichtig, um Bürokratie abzubauen, seien etwa ein schlankeres Zulassungsverfahren sowie eine Reduzierung von Anfragen durch Behörden oder Krankenkassen, sagte Gerlach. Der Bund müsse nun den angekündigten Gesetzentwurf zum Bürokratieabbau vorlegen.

Die Digitalisierung könne die Versorgung wesentlich verbessern, sagte die bayerische Gesundheitsministerin. Es brauche jedoch umfangreiche Tests und Unterstützung, damit die digitale Transformation nicht als Zusatzbelastung empfunden werde, etwa durch unausgereifte Technik. "Transformation kostet Geld! Deshalb bin ich davon überzeugt, dass wir ein Praxiszukunftsgesetz brauchen", sagte Gerlach.

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