München (epd). Angesichts des Ausmaßes der Gewalt im Gazastreifen und der hohen Zahl von Verletzungen sieht die Hilfsorganisation Handicap International (HI) einen Anstieg von Menschen, die dringend Physiotherapie, Prothesen und Hilfsmittel wie Rollstühle und Krücken benötigen. Die Reha-Fachkräfte von HI haben laut einer Mitteilung vom Freitag mit einer stark wachsende Anzahl von Menschen mit Amputationen zu tun und befürchten einen Anstieg dauerhafter Behinderungen.

Viele Menschen, die vor der Gewalt und den Bombenangriffen geflohen sind, erhielten keine angemessene medizinische Versorgung. Der Mangel an medizinischem Personal und lebenswichtigen Hilfsgütern in Gaza verhindere die Operationen, die erforderlich seien, um einen Stumpf für eine Prothesenversorgung vorzubereiten. Bei Kriegsverletzungen, die durch Bomben, Granaten oder Raketen verursacht werden, seien außerdem oft mehrere Operationen erforderlich. Diese Verfahren seien im Gazastreifen derzeit nicht möglich. Die Menschen müssten lange auf eine Prothese warten. Seit Oktober haben die Teams von HI laut eigenen Angaben fast 10.000 Menschen versorgt.

Seit Oktober letzten Jahres wird der Gazastreifen von der israelischen Armee bombardiert. Dabei wurden nach Angaben der örtlichen Gesundheitsbehörden über 32.000 Menschen getötet, etwa 1,9 Millionen Menschen wurden laut UN-Angaben vertrieben. Die israelische Regierung beschränkt die Lieferung von Hilfsgütern in den Küstenstreifen sehr stark. 

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