München (epd). Eine hohe Zahl an Minen und Blindgängern verseucht nach Angaben der Hilfsorganisation Handicap International (HI) den Gazastreifen, die Ukraine und Syrien. Sie bedrohten die Zivilbevölkerung, behinderten humanitäre Hilfe und verhinderten den Wiederaufbau, teilte HI anlässlich des Internationalen Tages zur Aufklärung über die Minengefahr am 4. April am Dienstag in München mit.

Die Ukraine gilt nach Angaben von HI derzeit als eines der am stärksten mit Landminen und explosiven Kriegsresten verseuchten Länder der Welt. Im Gazastreifen sei das Ausmaß der Kontamination derzeit noch kaum abzuschätzen, hieß es weiter. Auch Syrien sei weiterhin stark verseucht. Allein diese drei Gebiete von Minen und Blindgängern zu befreien, sei eine gigantische Herausforderung, die wohl mehrere Generationen dauern werde. "Die Blindgänger werden zweifellos noch viele Jahre lang zu weiteren Verlusten an Menschenleben, Gliedmaßen und zu psychologischen Traumata führen", sagte Eva Maria Fischer, Leiterin der politischen Abteilung von HI Deutschland.

In über 30 Projekten weltweit klären Experten von HI die Zivilbevölkerung etwa in Schulen und Gemeindezentren über die Gefahren von Minen und Blindgängern auf. Vor allem Kinder müssten geschützt und davor gewarnt werden, in Trümmerbergen zu spielen, sagte Fischer.

Handicap International ist eine gemeinnützige Organisation für Entwicklungszusammenarbeit und Nothilfe, die nach eigenen Angaben in rund 60 Ländern aktiv ist, um die Lebensbedingungen für Menschen mit Behinderung und vulnerable Gruppen zu verbessern. Handicap International e.V. ist der deutsche Verein der internationalen Organisation Humanity & Inclusion.

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