Würzburg (epd). Die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) hat zum Welt-Lepra-Tag am 20. Januar auf die im globalen Süden nach wie vor grassierende Infektionskrankheit Lepra hingewiesen. Jährlich erkrankten immer noch Hunderttausende an Lepra, sagte DAHW-Geschäftsführer Burkard Kömm am Donnerstag laut einer Mitteilung in Würzburg. Dies könne für die Betroffenen "schwerste Behinderungen, Ausgrenzung und Armut zur Folge haben", erläuterte er.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO habe neue Strategien definiert, um Lepra und weitere vernachlässigte Tropenkrankheiten (NTDs) bis 2030 endlich weltweit auszurotten, erläuterte Kömm: "Aber der Kampf gegen armutsassoziierte Krankheiten ist komplex." Um die ambitionierten Ziele trotz der knappen Ressourcen zu erreichen, müssten die nationalen und internationalen Akteure noch enger zusammenarbeiten, erläuterte der Hilfswerk-Geschäftsführer.

Vor 65 Jahren hat die DAHW den Kampf gegen Lepra und andere NTDs aufgenommen. Seither sei viel erreicht worden, bilanziert das Hilfswerk: Die von der DAHW mitentwickelte "Multi-Drug-Therapy" (MDT) führte seit den 1980er Jahren weltweit zu deutlich weniger Fallzahlen, doch ausgerottet ist Lepra deshalb noch lange nicht. Das Problem sei: je weniger Menschen weltweit erkrankten, desto geringer sei die Aufmerksamkeit dafür.