Fürth, Passau, Lindau (epd). "Schweigen reicht nicht mehr" ist vielerorts das Motto von Kundgebungen gegen Rechtsextremismus in ganz Bayern in den kommenden Tagen. Von Lindau bis Hof, von Schweinfurt bis Straubing rufen Organisationen zum Protest gegen die AfD und rechtsextremistische Kräfte auf, nachdem durch "Correctiv"-Recherchen bekannt geworden war, dass sich Ende 2023 AfD-Vertreter mit Neonazis getroffen und über Deportationen von Menschen mit Migrationsgeschichte gesprochen haben.

Manche angemeldete Versammlung wird von breiten Veranstalter-Bündnissen getragen, so etwa in Passau, wo sich 60 unterstützende Gruppen zusammengetan haben - vom evangelischen Dekanat über pro familia bis zum Verkehrsclub Deutschland. Die Kundgebung findet am Samstag (27. Januar) ab 14 Uhr statt. Ebenfalls am Samstag findet eine Demonstration "Für Menschlichkeit und gegen rechts" (13.30 Uhr) in Dillingen an der Donau statt. Und in Memmingen stellen sich ebenfalls Dutzende Unterstützungsinitiativen hinter die Veranstaltung "Nie wieder ist jetzt" (16 Uhr). "Lindau ist international und bunt und wird es auch bleiben" steht über einer Veranstaltung in Lindau am Samstag um 10.45 Uhr auf dem Bismarckplatz.

In Regensburg wollen Bürgerinnen und Bürger am Wochenende auch gegen eine geplante Demonstration einer rechtsextremen Gruppe demonstrieren, die dort ebenfalls am Samstag stattfinden soll, teilte die "Initiative gegen rechts Regensburg" mit.

Zwar ist eine Großveranstaltung der Allianz gegen Rechtsextremismus in Nürnberg wegen des Bahnstreiks um eine Woche auf den 3. Februar verschoben, viele kleinere Veranstaltungen in der Metropolregion sind aber angekündigt. In Gräfenberg, wo bereits seit Jahren die Initiative "Gräfenberg ist bunt" gegen Neonazis demonstriert, ist am Freitag (26. Januar) um 16 Uhr auf dem Marktplatz eine Kundgebung. Gemeinsam rufen Junge Union und Jusos per Instagram mit anderen Bündnispartnern in Schwabach zur Demonstration "Nie wieder ist jetzt" um 11 Uhr auf. "Fürth gegen rechts" geht am Freitag um 17 Uhr auf die Straße.

Die Initiativen, die in Hof zu einer Veranstaltung am Kugelbrunnen am Samstag (16 Uhr) aufrufen, erinnern daran, dass der 27. Januar auch der Tag der Befreiung des KZ Auschwitz vor 79 Jahren war und der Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus und Faschismus ist.

Auch am Sonntag sind wieder Demonstrationen angekündigt, etwa in Obernburg um 13 Uhr, Lindenberg im Allgäu um 14 Uhr und in Ebersberg um 16.30 Uhr.

Kommentare

Diskutiere jetzt mit und verfasse einen Kommentar.

Teile Deine Meinung mit anderen Mitgliedern aus der Sonntagsblatt-Community.

Anmelden