München (epd). Türkische Gastarbeiter haben nach Überzeugung des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann (CSU) Deutschland und Bayern bereichert. "Sie gehören heute mit allen Generationen türkischer Zuwanderinnen und Zuwandern ganz selbstverständlich zum Bild Bayerns und sind ein fester, nicht mehr wegzudenkender Teil unserer Gesellschaft", betonte Herrmann beim Festakt "60 Jahre deutsch-türkisches Anwerbeabkommen" am Montagabend im Bayerischen Landtag in München. Sie hätten mehr Vielfalt, mehr Pluralität, mehr Weltoffenheit nach Bayern gebracht und die Gesellschaft entscheidend mitgeprägt.

Am 30. Oktober 1961 wurde in Bad Godesberg das Anwerbeabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Türkei unterzeichnet. Damit wurde der Weg bereitet für Menschen aus vielen weiteren Ländern, die Arbeitsnachfrage des deutschen "Wirtschaftswunders" zu befriedigen. Ohne die Gastarbeiter aus Italien, Spanien, Griechenland, Jugoslawien oder Marokko wäre der Wirtschaftsmotor in Deutschland vor 60 Jahren ins Stocken geraten, betonte Herrmann.

Bayern hat laut Ministeriumsangaben eine Erwerbstätigen-Quote bei Personen mit Migrationsgrund von 74,5 Prozent, damit sei man deutschlandweit Spitzenreiter. Mit 6,3 Prozent habe Bayern zudem die niedrigste Ausländerarbeitslosenquote bundesweit.