Zum 50. Jahrestag des Olympia-Attentats von 1972 findet am Montag auf dem Fliegerhorst Fürstenfeldbruck ein Gedenken statt. Erwartet werden dort auch Hinterbliebene der Opfer sowie Israels Staatspräsident Izchak Herzog und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. In München und Fürstenfeldbruck tragen öffentliche Gebäude an diesem Tag Trauerbeflaggung.
Kurz vor der Gedenkveranstaltung hatte sich die Bundesregierung mit den Hinterbliebenen auf Entschädigungszahlungen geeinigt. Regierungssprecher Steffen Hebestreit erklärte am Mittwoch in Berlin, man habe sich mit den Angehörigen auf eine "Gesamtkonzeption anlässlich des 50. Jahrestags" verständigt.
Bundespräsident Steinmeier äußerte sich gemeinsam mit seinem israelischen Amtskollegen Herzog erleichtert über die Einigung. Sie könne nicht alle Wunden heilen. "Aber sie öffnet eine Tür aufeinander zu", erklärten die beiden Staatsoberhäupter.
Die Stadt München organisiert bereits am Vormittag weitere Veranstaltungen am Tatort Olympisches Dorf sowie an der Gedenkstätte Fürstenfeldbruck. Die Gedenkstätte gibt es seit dem 5. September 1999 am Haupttor des Fliegerhorstes. Bereits am Sonntag gab es eine Radtour, organisiert unter anderem vom israelischen Generalkonsulat für Süddeutschland und dem Allgemeinen Deutsche Fahrrad-Club, vom Olympiapark zum Fliegerhorst Fürstenfeldbruck. Sie sollte "ein starkes Zeichen der Erinnerung und gegen das Vergessen" sein, so die Organisatoren.
Am 5. September 1972 hatten palästinensische Terroristen der Organisation "Schwarzer September" im Olympischen Dorf in München die israelische Olympia-Mannschaft überfallen und mehrere Geiseln genommen. Die Befreiungsaktion am Fliegerhorst Fürstenfeldbruck scheiterte. Am Ende kamen elf Israelis, ein bayerischer Polizist und fünf Geiselnehmer ums Leben.