München (epd). In den bayerischen Jugendherbergen hat es im Jahr 2023 1,2 Millionen Übernachtungen gegeben. Damit liege die Auslastung in den 50 Jugendherbergen nur noch knapp unter der vor den Corona-Jahren, teilte der Landesverband der Deutschen Jugendherbergen (DJH) am Mittwoch mit. Das Vorjahresergebnis sei um 15 Prozent übertroffen worden. Trotz der positiven Bilanz für 2023 haben die Jugendherbergen in Bayern Sorgen. Der geschäftsführende Vorstand im DJH, Winfried Nesensohn, kritisierte, die bayerische Staatsregierung unterstütze die Bauinvestitionen mit jährlich nur 1,45 Millionen Euro.

Dieser Betrag sei 20 Jahre lang nicht angepasst worden. Die Förderung des Staates sei zudem nur möglich, wenn das Jugendherbergswerk für Vorhaben 70 Prozent Eigenmittel aufbringe. Nesensohn forderte eine Anpassung der Förderquote von 30 auf mindestens 50 Prozent und eine Aufstockung der Gesamtförderung auf zwei Millionen Euro. Das Land müsse auch den "Lernort Jugendherberge" stärken.

Der Präsident des DJH Bayern, Klaus Umbach, sagte, "auch vor dem Hintergrund einer voranschreitenden gesellschaftlichen Spaltung, des Erstarkens von Rechtspopulismus und Rechtsextremismus" müssten Jugendherbergen attraktive Begegnungsorte sein. Der Freistaat sollte sie in die Lage versetzen, "ein positives und wertegetriebenes Gegengewicht" zu solchen Tendenzen zu bilden.

In den 50 bayerischen Jugendherbergen stehen den Gästen 7.738 Betten zur Verfügung.

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