Studierendenvertreter haben die Preiserhöhungen im öffentlichen Nahverkehr im Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) ab Sommersemester 2023 kritisiert. Der Preis für ein Semesterticket steige durchschnittlich um 6,9 Prozent, teilte der Arbeitskreis Mobilität der Münchner Studierendenvertretungen am Montag mit. Es wird dann 302 Euro für sechs Monate kosten. Dies sei angesichts steigender Energie- und Lebenshaltungskosten nicht nachvollziehbar, hieß es.
Die kommissarische Geschäftsführerin des Studentenwerks München, Ursula Wurzer-Faßnacht, sagte, die Studierenden stünden angesichts der Inflation und Energiepreissteigerungen "mit dem Rücken an der Wand". Dass nun die stärkste Preissteigerung seit 2016 von den MVV-Gesellschaftern beschlossen wurde, sei "ein herber sozialer Rückschlag und für mich völlig unverständlich". Denn eigentlich sollten die Studierenden ab 2023 ebenfalls das 365-Euro-Ticket des MVV erhalten.
Diese Ausweitung des 365-Euro-Tickets auf Studierende, das es im MVV seit 2020 für Schüler und Auszubildende gibt, wurde im April 2022 vom Münchner Stadtrat beschlossen. Im Juni 2022 habe der Freistaat Bayern dann seine zuvor in Aussicht gestellte Kostenbeteiligung zurückgezogen. Ohne die Beteiligung des Freistaats, der zwei Drittel der Kosten des 365-Euro-Tickets übernimmt, könne der Münchner Stadtratsbeschluss nicht umgesetzt werden, hieß es.