Hilpoltstein (epd). Der bayerische Naturschutzverband LBV spricht sich angesichts des Klimawandels gegen eine intensivere Holznutzung aus. Unter der Hitze und dem Wassermangel litten die Wälder bereits seit mehreren Trockenjahren, sagte der LBV-Waldreferent Christian Stierstorfer am Dienstag laut Mitteilung. "In Bayern sind überall Bäume zu finden, die kaum noch Laub tragen. Statt der prächtigen Herbstfärbung im Oktober sind bereits jetzt im Spätsommer ganze Baumgruppen und Waldbestände braun."

Geschlossene Waldbestände müssten daher erhalten werden, mahnte der LBV-Experte. Viele naturnahe, dicht geschlossene Laubwälder zeigten eine erstaunliche Widerstandskraft gegen die extreme Witterung. Außerdem sollte Totholz im Wald gelassen werden. Denn dieses halte die Feuchtigkeit am Boden besonders lang, sodass die Gefahr von Waldbrände vermindert werde. Gerade in Trockenphasen fänden unzählige Amphibien und Weichtiere unter Totholz überlebenswichtige Rückzugsorte.

Dass die Blätter sich vorzeitig braun färben, bedeute aber nicht unbedingt den Tod eines Baumes, sagte Stierstorfer weiter. Eichen etwa reagierten auf extreme Trockenheit mit vorzeitigem Laubabwurf, treiben aber im kommenden Frühjahr wieder aus. Bei Kiefern und Fichten dagegen seien vollständig braune Nadeln ein Zeichen dafür, dass der Baum abstirbt. Auch die Buche sei vielfach betroffen: "Insbesondere freistehende, alte Exemplare haben enorme Schäden in den Kronen, in denen viele Äste absterben", sagte Stierstorfer.