Nürnberg (epd). Am kommenden Samstag (3. Februar, 16 Uhr) ruft die Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg zu einer zentralen Kundgebung unter dem Motto "Nie wieder ist JETZT! - Demokrat*/innen gegen rechte Brandstifter!" auf. Die Veranstalter rechnen mit rund 30.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, sagte der Vorsitzende der Allianz, Stephan Doll, am Montag bei der Programmvorstellung. Einer der Hauptredner werde der evangelische Landesbischof Christian Kopp sein, der als Vorsitzender des Bündnisses für Toleranz in Bayern spricht.

Man erlebe in der Gesellschaft gerade den Beginn einer Demokratiebewegung, sagte Doll. Die schweigende Mehrheit zeige jetzt Gesicht und Haltung. Er rief die Menschen dazu auf, nicht nur bei Demonstrationen, sondern auch in der Kneipe, auf dem Sportplatz, in der Straßenbahn und bei der Familienfeier rechtsextremistischen Aussagen zu widersprechen.

Die stellvertretende Vorsitzende der Allianz, die Nürnberger evangelische Regionalbischöfin Elisabeth Hann von Weyhern, sagte, die Rechtsextremen seien gefährlich, doch "zu viele von uns haben sich zu lange in Sicherheit wiegen lassen". Die wehrhafte Demokratie habe ein Nachhaltigkeitsproblem, sagte die Theologin. Das gesellschaftliche Klima stehe auf dem Spiel. "Wir wollen nicht die letzte Generation in einer freiheitlichen Demokratie sein."

Aus der Zivilgesellschaft beteiligen sich an der Kundgebung in Nürnberg unter anderem die Israelitische Kultusgemeinde, der Dachverband der Integrationsräte Agaby, der queere Verein Fliederlich und der Verband der Sinti und Roma. Politikerinnen und Politiker der verschiedenen demokratischen Parteien haben zugesagt. Von der CSU wünscht sich die Allianz eine Teilnahme des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann, so Doll.

Für die Kundgebung engagiert sich unter anderem auch der 1. FC Nürnberg als Unternehmen. Wie die Leiterin der Unternehmenskommunikation des Clubs, Katharina Fritsch, erklärte, dürfe auch die Wirtschaft nicht mehr neutral bleiben. Wie es der Aufsichtsratsvorsitzende der Siemens Energy, Joe Kaeser, festgestellt habe, entscheide sich "für den Verlust des Wohlstands unseres Landes und unserer Bürger", wer AfD wähle. Für den Club nehmen an der Demonstration unter anderem Sportvorstand Dieter Hecking, der frühere Trainer Hans Maier und die Profis Jan Gyamerah und Tayland Dunlan teil.

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