Hilpoltstein (epd). Umweltförderung statt Dieselsubvention: Der Naturschutzverband LBV Bayern hat sich dafür ausgesprochen, die Leistungen von Landwirten für den Schutz von Boden, Wasser, Artenvielfalt und Klima zu honorieren. Das sei "sinnvoller als Steuerbefreiungen für Agrardiesel und Traktoren", erklärte der LBV-Vorsitzende Norbert Schäffer in einer Mitteilung vom Freitag. Mit Blick auf die Bauernproteste signalisierte der Verband Verständnis für den Unmut über die überbordende Bürokratie. Man wolle den Fokus jetzt aber wieder auf die Zukunftsperspektiven lenken, hieß es.

In den nötigen Dialogen müsse es darum gehen, "dass Landwirtinnen und Landwirte in Zukunft natur- und klimaverträglich wirtschaften können", sagte Schäffer. Schließlich seien sie selbst durch Klimafolgen wie Überschwemmungen, Dürren oder "Ertragsminderung aus Mangel an Blütenbestäubern" stark vom Klimawandel betroffen.

Für eine bessere Wirtschaftlichkeit der Betriebe müsse außerdem der Handel höhere Preise an die Erzeuger bezahlen. "Bereits wenige Cent mehr pro Liter Milch würden deutlich mehr Einkommen generieren, als die von der Bundesregierung geplanten Streichungen ausmachen", so Schäffer. Eine "Vereinfachung und Flexibilisierung" bürokratischer Vorgaben könne wiederum die Motivation für Umweltmaßnahmen erhöhen.

LBV-Landwirtschaftsreferent Matthias Luy verwies darauf, dass sichere Erträge in der Landwirtschaft langfristig nur möglich seien, "wenn Wasser, Bodenleben und Insektenvielfalt in gutem ökologischem Zustand sind und das Klima weitgehend stabil bleibt."

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