Würzburg (epd). Die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe DAHW erinnert an den 100. Geburtstag ihres Mitgründers Hermann Kober (1924-1998) am kommenden Samstag (19. Oktober). Im Jahr 1957 rief Kober zusammen mit seiner Frau Irene und weiteren Mitstreitern in Zell am Main bei Würzburg den damals noch "Deutsches Aussätzigen-Hilfswerk" genannten Vereins ins Leben, wie die DAHW am Montag in Würzburg mitteilte. Auslöser waren Zeitungsberichte im Würzburger "Volksblatt", dessen Chefredakteur Kober war, über die Arbeit eines französischen Lepra-Arztes. Infolgedessen trudelten zahlreiche Spenden bei Kober ein.
Schnell hätten die gespendeten Summen das überstiegen, was man privat überhaupt verwalten durfte. Also gründeten Kober & Co. einen Verein, der seine Geschäftsstelle eine Zeit lang in Kobers Wohnzimmer hatte. Da der Verein aber schnell wuchs, wurden bald offizielle Geschäftsräume angemietet. Kober war bis zu seinem Tod im Jahr 1998 bei der DAHW engagiert - zuerst als Schatzmeister, 30 Jahre lang als geschäftsführendes Vorstandsmitglied und von 1994 an als Präsident. All diese Aufgaben hatte er ehrenamtlich neben Beruf und Familie gestemmt, nur nötige Auslagen für die Vereinsarbeit wurden vom Hilfswerk übernommen.
Die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe hat bis heute ihren Hauptsitz in Würzburg. In Deutschland sind etwa 50 Mitarbeitende bei der DAHW tätig, bei eigenen und Partnerprojekten im Ausland weitere 150 Personen. Das Hilfswerk engagiert sich heute nicht nur im Kampf gegen Lepra und Tuberkulose, sondern kämpft gegen alle sogenannten vernachlässigten Tropenkrankheiten. Im vergangenen Jahr hat das Hilfswerk rund acht Millionen Euro aus Spenden und Erbschaften für seine Arbeit erhalten.
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