Nürnberg (epd). 18.000 Menschen im Freistaat sind laut der Diakonie Bayern wohnungslos. Diese Zahl zum Stichtag 31. Januar 2022 erfasse aber nur die Menschen in Gemeinschafts- oder Notunterkünften, teilte die Diakonie am Dienstag zum Tag der wohnungslosen Menschen (11. September) mit. Nicht enthalten in der Statistik seien Menschen, die auf der Straße leben oder bei Freunden oder Verwandten unterkommen - und somit in der "verdeckten" Wohnungslosigkeit lebten.

Die Diakonie Bayern ruft daher zu mehr Einsatz gegen Wohnungslosigkeit auf. Der Freistaat habe sich im Koalitionsvertrag verpflichtet, die Unterstützung für obdachlose und wohnungslose Menschen weiter auszubauen, mahnte Diakonie-Vorständin Sandra Schuhmann. "Wir brauchen in jeder kreisfreien Stadt und in jedem Landkreis adäquate Angebote für Menschen, die von Wohnungslosigkeit bedroht oder bereits betroffen sind, und in jeder Kommune bezahlbaren Wohnraum."

Mit dem Aktionsplan "Hilfe bei Obdachlosigkeit" und der "Stiftung Obdachlosenhilfe Bayern" seien bereits wirksame Maßnahmen auf den Weg gebracht worden, sagte Schuhmann weiter. Wenn Wohnungslosigkeit aber nicht vermieden werden könne, seien ordnungsrechtliche Unterkünfte mit aufsuchender Sozialarbeit notwendig, damit sich Wohnungslosigkeit nicht verfestige.

Die Diakonie Bayern selbst hat rund 150 verschiedene Angebote, die rund 17.000 von Wohnungslosigkeit bedrohte oder betroffene Menschen im vergangenen Jahr genutzt haben.