München, Nürnberg (epd). Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) hat am Dienstag nach der Kabinettssitzung Details zu der schon von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) angekündigten KI-Offensive bekannt gegeben. Blume sagte, bei den ganzen Diskussionen über die möglichen Risiken von Künstlicher Intelligenz (KI), gelte für ihn vor allem: "Das größte Risiko ist, bei Künstlicher Intelligenz nicht dabei zu sein." Bayern wolle als Wissenschaftsstandort "dabei sein", bekräftigte Blume. An der Kabinettssitzung hatte auch Nobelpreisträger Ferenz Kraus teilgenommen, Experimentalphysiker an der LMU München.

Blume sagte, die Staatsregierung wolle die im Aufbau befindliche Technische Universität Nürnberg (UTN) zur ersten KI-Universität Deutschlands machen. Vom Campus, über die Berufungen des Lehrpersonals bis zu Profil und Forschungseinrichtungen werde man alles auf KI hin ausrichten. Überdies werde man nach den bereits errichteten 134 KI-Professuren im Freistaat weitere 100 Stellen für KI-Forscherinnen und -Forscher schaffen. Zudem soll eine eigene bayerische KI-Recheninfrastruktur in München und Erlangen aufgebaut und ein bayerisches KI-Basismodell entwickelt werden. Sozusagen ein "BayernGPT", erläuterte Blume.

Des Weiteren stellte Blume einen "Masterplan Kernfusion" vor. Man wolle künftig bei der Energieversorgung "unabhängiger von anderen Teilen der Welt" werden. Dazu soll in Bayern langfristig ein Kernfusionsreaktor als Demonstrationskraftwerk errichtet werden. Er wolle jetzt nicht gerade sagen, dass Deutschland beim Thema Kernenergie international abgehängt worden sei. Aber es seien "andere Schwerpunkte" gesetzt worden. "Der Ausstieg war ein ideologischer Fehler", sagte Blume. Diesem dürfe jetzt nicht noch "ein technischer Fehler" folgen, indem man das Thema ignoriere. Bayern wolle hier "echte Pionierarbeit" leisten.

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