Regensburg (epd). Die unabhängige Aufarbeitungs-Kommission für sexuellen Missbrauch und Gewalt im Bereich der Diözese Regensburg will den Betroffenenbeirat stärken. Es würden noch Menschen gesucht, die selbst Missbrauch erlebt haben und bei der Aufarbeitung mitarbeiten möchten, teilte die Kommission am Freitag mit.

Ziel sei es, die Betroffenen "auf Augenhöhe in die Gremienarbeit" einzubinden und sie "mit einer starken Stimme" für Lösungen zu gewinnen, sagte der Kommissionsvorsitzende Horst Böhm laut Mitteilung. Nach einer ersten Sitzung mit Vertretern der Kirche, Betroffenen und externen Experten soll bis November ein Arbeitsprogramm entwickelt werden, das zeitnah umgesetzt werde.

Für eine Mitarbeit gewonnen wurde auch Ulrich Weber, Sonderermittler der Diözese Regensburg bei der Aufarbeitung der Missbrauchsfälle bei den Regensburger Domspatzen. Böhm bezeichnete den Juristen Weber als "ausgezeichnete Personal-Entscheidung", der bereits einmal gezeigt habe, "wie effiziente Aufarbeitung bei Missbrauchsfällen funktioniert".

Im April 2020 unterzeichneten die Deutsche Bischofskonferenz und der Bundesbeauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Johannes-Wilhelm Rörig, eine gemeinsame Erklärung, in der verbindliche Kriterien und Standards für eine unabhängige Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch festgelegt wurden. Diese Erklärung diene als Grundlage für eine transparente Aufarbeitung in den Diözesen, hieß es.