Hilpoltstein (epd). Der bayerische Naturschutzverband LBV fordert ein Verbot von privater Silvesterknallerei. Feuerwerke führten zu starker Feinstaubbelastung und großen Müllmengen und schadeten Natur und Tieren, teilte der Verband am Dienstag in Hilpoltstein mit. Städte und Gemeinden sollten stattdessen zentrale Feuerwerke organisieren.

"Bei Wildtieren löst der heftige Lärm den Fluchtreflex aus", erklärte LBV-Biologin Angelika Nelson. Die nächtliche Flucht koste die Tiere wertvolle Energie, die sie gerade in langen, kalten Winternächten zum Überleben brauchten. Auch Vögel reagierten stark auf Böller und Raketen. Wenn sie in Schwärmen in großer Panik flüchteten, könnten sie gegen Glasscheiben oder Stromleitungen prallen. Wasservögel reagierten noch in vier bis sieben Kilometern Entfernung auf Feuerwerk mit Flucht.

Grundsätzlich sollten Abstände von mindestens zwei Kilometern zu Schutzgebieten für Wildtiere eingehalten werden, sagte Nelson. Aufgrund der Waldbrandgefahr müsse auch auf Feuerwerke in Waldnähe verzichtet werden. Auch öffentliche Grünanlagen und Gärten seien keine geeigneten Orte, weil dort Vögel, Fledermäuse und anderen Tiere gestört würden.