Hilpoltstein (epd). Der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) kritisiert, dass mehr Holz aus staatlichen Wäldern in Bayern zum Heizen verwendet werden soll. Ungenutzte Wälder seien unverzichtbar für den Artenschutz und den Schutz des Klimas, heißt es in einer Mitteilung des Verbands am Donnerstag. Unter dem Eindruck der Energiekrise und steigender Energiekosten gebe es vermehrt Vorstöße, das Heizen mit Holz als nachhaltige und klimafreundliche Alternative zu Öl und Gas voranzutreiben, kritisiert der LBV auch eine Initiative des bayerischen Kabinetts. Nutzungsfreie Naturwälder seien "ein unverzichtbarer Baustein im Waldnaturschutz". Der LBV lehne es daher ab, dass in den Wäldern mehr Bäume zur Brennholzgewinnung gefällt werden. Zur Energiegewinnung sollte möglichst nur Abfall- und Restholz verwendet werden.

Die Argumentation, dass die Verbrennung von Holz klimaneutral sei, greift nach Ansicht des LBV-Waldreferent Christian Stierstorfer zu kurz. Bei der Holzverbrennung werde genauso wie bei der Verbrennung anderer fossiler Brennstoffe, zunächst CO2 freigesetzt. "Bis das CO2 wieder im nachwachsenden Baumbestand gebunden wird, vergehen viele Jahrzehnte", sagte Stierstorfer. Für die im Klimawandel entscheidenden kommenden Jahrzehnte sei Holz deshalb keine Lösung.

In Deutschland gebe es einen großen Markt an Restholz, aus dem bisher der Großteil der inländischen Pelletproduktionen gewonnen werde, teilt der LBV mit. Der wachsende Bedarf an Pellets, Holzscheiten und Holzhackschnitzeln treibe aber den Nutzungsdruck auf die Wälder auch außerhalb Deutschlands immer weiter an. Der Naturschutzverband befürchtet, dass es in Europa auch in Schutzgebieten zu Raubbau und Kahlschlägen kommen könnte.