München (epd). Die bayerischen Forschungsprojekte zu Long- und Post-Covid haben neue Ergebnisse und Erkenntnisse gebracht. So seien beispielsweise in der Altersgruppe der 18- bis 45-Jährigen überproportional Frauen von Post-Covid betroffen, sagte Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) am Sonntag laut einer Mitteilung. Weil bei den Patienten jeweils "ganz unterschiedliche Organe betroffen" seien, müssten für eine bestmögliche Behandlung viele Experten unterschiedlicher Disziplinen "Hand in Hand arbeiten".

Bis zu zehn Prozent aller an Covid-19-erkrankten Erwachsenen kämpften mit Corona-Spätfolgen. Zu den möglichen Symptomen gehören unter anderem Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen oder Erschöpfung. Der Präsident des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Christian Weidner, sagte: "Aktuell sind ursächliche Therapieansätze noch nicht absehbar." Umso wichtiger sei es, Behandlungskonzepte zu entwickeln und zu etablieren, die auf die "individuellen Symptome abgestimmt sind", betonte er.

Ein weiteres wichtiges Ergebnis der insgesamt 14 geförderten multidisziplinären Projekte beziehe sich auf die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit dem Leitsymptom Fatigue, also einer anhalten, sehr schweren Erschöpfung. Es sei wichtig, "deren individuellen Belastungsgrenzen im Alltag" einzuhalten. Es ergab sich aus der Studie zudem, dass bei einigen Betroffenen eine anhaltende Immunaktivierung der weißen Blutkörperchen ursächlich für Post-Covid sein kann. Dies könnte für künftige Therapieansätze bedeutend sein.

Kommentare

Diskutiere jetzt mit und verfasse einen Kommentar.

Teile Deine Meinung mit anderen Mitgliedern aus der Sonntagsblatt-Community.

Anmelden