Die evangelische Nürnberger Epiphaniaskirche im Stadtteil Gostenhof ist verkauft worden. Wie Pfarrer Peter Bielmeier dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Montag sagte, werde in das 1970 eingeweihte Gebäude am 8. Januar die Nürnberger charismatische Gemeinde der "Trinity Church" einziehen.

Pastor Erik Agyekum leitet die christliche Migrationsgemeinde, die seit 1995 in Deutschland als Verein anerkannt ist. Sie feierte zuletzt in einer Halle im Gewerbepark der einstigen Geyerwerke in Nürnberg-Gibitzenhof ihre Gottesdienste und Treffen in deutscher, englischer und französischer Sprache. "Bei uns ist jeder willkommen, der Jesus kennen lernen möchte. Wir dienen alle einem Gott", erklärt der Pastor, der aus Ghana stammt und mit seiner Frau Josephine seit über 20 Jahren in Deutschland lebt. Er verrichtet seinen Dienst ehrenamtlich und arbeitet hauptamtlich als Kraftfahrer. Seine rund 120 Gemeindeglieder hätten in den vergangenen zehn Jahren Geld gespart, um sich den Traum einer eigenen Kirche zu verwirklichen, sagte er.

Der Verkauf bringt eine halbe Millionen Euro ein 

Laut Bielmeier habe man für den Verkauf des Gebäudes, dessen angrenzendes Gemeindezentrum bereits abgerissen wurde, einen Preis von einer knappen Million Euro erzielt. Nachdem sich die Kirchengemeinden Seeleinsbühl-Leyh mit der Erlöser- und der Epiphaniaskirche und die Dreieinigkeitskirche Gostenhof zu einer Pfarrei zusammengeschlossen hatten, habe man beschlossen, dass zwei Kirchengebäude ausreichen würden.

Das fünfeckige Kirchengebäude aus weißem Sichtbeton mit freistehendem Glockenturm entstand in den Jahren 1968 bis 1970 nach Plänen von Gerhard Grellmann und Heinz Wickel und ist denkmalgeschützt, weshalb weder innen noch außen größere Veränderungen vorgenommen werden können, was den Verkauf erschwerte. Umso erleichterter sei er, so Bielmeier, mit der Gemeinde der "Trinity Church" einen Käufer gefunden zu haben, der inhaltlich der evangelischen Kirche nahe stehe und den Raum weiter mit christlichem Leben fülle.