Nürnberg (epd). Am 9. Juni vor 20 Jahren ermordeten die Täter des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) Ismail Yasar, den Nürnberger Inhaber eines Imbisses gegenüber einer Schule. An Yasar und die bundesweite Terrorserie erinnern in Nürnberg in den kommenden Wochen zahlreiche Veranstaltungen unterschiedlicher Initiativen, teilte das Menschenrechtsbüro der Stadt Nürnberg mit.

In der Scharrerschule, die in der Nachbarschaft des Tatorts liegt, findet am Donnerstag, 5. Juni (12.30 Uhr) eine Gedenkveranstaltung der Schülerinnen und Schüler statt, an der auch Oberbürgermeister Marcus König (CSU) teilnimmt. "Das Schweigen durchbrechen" ist das Motto einer Gedenkveranstaltung am Montag, 9. Juni, um 18 Uhr in der Scharrerstraße. Zu aktuellen Recherchen über Helfer und Mitwissenden des NSU in der rechtsextremistischen Szene spricht der BR-Redakteur Jonas Miller am Donnerstag, 26. Juni (18.30 Uhr) in der "cultfactory Louise", die ebenfalls in der Scharrerstraße liegt.

Yasar sei fest verwurzelt in Nürnberg und seinem Stadtteil gewesen, sagte Oberbürgermeister König zu dem bevorstehenden Jahrestag von Yasars Ermordung. Er sei sehr beliebt gewesen, weil er immer ein offenes Ohr für seine Mitmenschen gehabt habe. "Seine Ermordung brachte unermessliches persönliches Leid für seine Angehörigen und alle, die ihn kannten." Mit einem Gedenkort und der Benennung des Ismail-Yasar-Platzes wolle die Stadt die Erinnerung an ihn im Stadtbild verankern und zeigen, dass sie die Verantwortung dafür übernehmen wolle, "alles zu tun, dass solche Verbrechen sich nicht wieder ereignen".

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