Nürnberg (epd). Die Frauenkirche am Nürnberger Hauptmarkt wird am 3. Februar mit einem Festgottesdienst wieder geöffnet. Ein Jahr lang war die Kirche wegen einer umfassenden Sanierung geschlossen, teilte die Katholische Stadtkirche Nürnberg mit. Etwa 3.200 Quadratmeter Innenfläche mussten unter Denkmalschutzaspekten gereinigt werden. Das Ergebnis sind restaurierte Kirchenstühle, eine neue Beleuchtung und Tonanlage, gereinigte und teilweise erneuerte Scheiben. Zwei neu eingebaute Windfänge sollen für die nächsten Jahrzehnte Staub und Schmutz weitestgehend fernhalten.

Rund drei Millionen Euro wurden für die Sanierung veranschlagt, davon übernimmt die Erzdiözese Bamberg 65 Prozent aus dem Etat für Bauerhaltungsinvestitionen. Finanzielle Unterstützung für die Kirchenstiftung der Frauenkirche kam laut Stadtkirche auch von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, dem Verein zur Erhaltung der Nürnberger Frauenkirche, dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, der Bayerischen Landesstiftung, dem Bezirk Mittelfranken und der Stadt Nürnberg sowie von privaten Spendern.

Der ernannte neue Erzbischof von Bamberg, Diözesanadministrator Weihbischof Herwig Gössl, eröffnet den Festgottesdienst am 3. Februar um 10.30 Uhr. Die musikalische Gestaltung kommt vom Chor der Frauenkirche unter Leitung von Frank Dillmann und Andreas König an der Klais-Orgel.

Die Frauenkirche ist bei Touristen und Einheimischen beliebt wegen des "Männleinlaufens", einem Glockenspiel im Giebel, mit dem täglich um 12 Uhr mittags an die Goldene Bulle Kaiser Karls IV. von 1356 erinnert wird. Im Innern der Kirche steht der Tucheraltar, der von einem unbekannten Meister um 1445 geschaffen wurde. Darüber befindet sich eine Strahlenkranzmadonna aus dem Jahre 1440. Die Kaiserfenster, gestiftet von Karl IV., sind die ältesten Glasmalereien Nürnbergs. In der Mitte des Ostchors ist ein Davidstern in den Boden eingelassen, der an die Synagoge erinnert, die einst an dem Platz stand, aber nach einem Judenpogrom im Jahr 1349 abgerissen wurde.

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