München (epd). Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach hat die Pilotphase eines Online-Kurses für Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte zur Cannabisprävention gestartet. Ziel sei, den Online-Kurs im Sommer 2024 bundesweit anzubieten, teilte das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention am Sonntag mit.

Der neue Online-Kurs mit dem Titel "Cannabis und Schule: wissen, verstehen, handeln" soll den Pädagogen wichtige Informationen über Cannabis geben, um junge Menschen frühzeitig und altersgerecht über die Gefahren von Cannabis und anderen Drogen aufklären zu können.

Gerade für junge Menschen seien die gesundheitlichen Risiken besonders hoch, betonte die Ministerin. So gebe es ein erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen wie etwa Depressionen, Angststörungen und Psychosen. Cannabis-Konsum könne auch die Gehirnentwicklung beeinträchtigen - und damit die Lern- und Gedächtnisleistung.

Der Kurs wurde vom Bayerischen Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung (ZPG) am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit sowie der Bayerischen Akademie für Sucht- und Gesundheitsfragen entwickelt. Die digitalen Lerneinheiten wurden in Zusammenarbeit mit der Münchner Agentur Youknow GmbH ausgearbeitet und umgesetzt. Gefördert wird das Projekt durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention. Die Staatsregierung investiert aktuell insgesamt rund 1,6 Millionen Euro in die Cannabisprävention an Schulen.

Die Ampel-Fraktionen hatten sich am Freitag auf einen Kompromiss zur Cannabis-Legalisierung geeinigt. Es sieht die Teillegalisierung von Cannabis vor. Besitz und Konsum in kleinen Mengen sollen für Erwachsene ab 18 Jahren nicht mehr strafbar sein. Anbau und Kauf sollen über Vereine ermöglicht werden, um den Schwarzmarkt zurückzudrängen. Der Bundestag muss über den Entwurf noch abstimmen. Vorraussichtlich wird das Gesetz zum 1. April in Kraft treten.

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