Würzburg, Rom (epd). Das Bistum Würzburg hat einen neuen Weihbischof: Der Teampfarrer im Pastoralen Raum Schweinfurter Mainbogen, Paul Reder, ist von Papst Franziskus zum Titularbischof von Petina in Istrien ernannt worden, wie am Montag um 12 Uhr zeitgleich in Würzburg und Rom bekannt gegeben wurde. Reder wurde 1971 in Würzburg geboren, 2014 wurde er zum Priester geweiht. Seine Bischofsweihe soll an Christi Himmelfahrt (9. Mai) im Kiliansdom stattfinden, sagte der Würzburger Bischof Franz Jung.

Reder folgt damit auf Weihbischof Ulrich Boom, der am Montag aus gesundheitlichen Gründen nicht bei der Bekanntgabe seines Nachfolgers dabei sein konnte. Der Papst hatte im Herbst 2022 Booms altersbedingten Amtsverzicht wenige Tage vor dessen 75. Geburtstag zwar angenommen, ihn aber gebeten, bis zur Ernennung eines Nachfolgers im Amt zu bleiben. Boom war seit Ende 2008 Weihbischof. Überregionale Bekanntheit hatte er 2006 als Pfarrer von Miltenberg erlangt, als er mit Glockengeläut eine NPD-Kundgebung verhinderte.

Weihbischöfe unterstützen die Diözesanbischöfe bei Weihhandlungen wie Firmungen und Altarweihen. Sie leiten somit kein eigenes Bistum, sondern sind sogenannte Titularbischöfe. Das bedeutet, sie sind Bischöfe von einstigen Diözesen, die von nicht christlichen Herrschern erobert wurden. Früher, also vor allem im 13. und 14. Jahrhundert, waren Weihbischöfe meist ehemalige Diözesanbischöfe, die auf der Flucht vor diesen nicht christlichen Herrschern in anderen Diözesen sozusagen Asyl gefunden hatten.

Der letzte deutsche Titularbischof von Petina war der heutige Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx. Er war von 1996 bis 2001 als Weihbischof von Paderborn auch Titularbischof von Petina.

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