Nürnberg (epd). Zum ersten Mal wird der Holocaustgedenktag in Nürnberg von einer queeren Jugendinitiative mitgestaltet. Die Veranstaltung am Samstag, 27. Januar (19.30 Uhr) findet wieder in der evangelischen Reformationsgedächtniskirche statt, teilte Dekan Jonas Schiller mit. Die Beiträge zum Motto "Gedenken in junge Hände legen" würde in diesem Jahr die Jugend des Vereins "Fliederlich" liefern. Musikalisch werde die Feier vom Chor der Israelitischen Kultusgemeinde und dem Chor "Trällerpfeifen" umrahmt.

Es sei aus den Reihen der Israelitischen Kultusgemeinde der Wunsch gekommen, dass auch nichtjüdische Opfergruppen des Holocaust bei der Gedenkfeier zu Wort kommen, erklärte Schiller. Im vergangenen Jahr sei dies der Verband der Sinti und Roma gewesen, der auf die Verfolgung während der Nazizeit aufmerksam machte. Die Gedenkfeier wird gemeinsam getragen von der Stadt Nürnberg, dem evangelischen Dekanat, der katholischen Stadtkirche und der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg.

In Nürnberg gebe es genügend Orte, die sich für das Gedenken an die Zeit des Nationalsozialismus eignen, sagte der Dekan an der Reformationsgedächtniskirche, Jonas Schiller, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Aber diese Kirche sei nur wenige Tage vor der Reichspogromnacht 1938 eingeweiht worden und ihre architektonische Anmutung erinnere ebenfalls an die Geschichte der Zeit, so Schiller. Daher biete es sich an, die Veranstaltung zum Holocaustgedenktag hier abzuhalten.

Der Holocaustgedenktag am 27. Januar erinnert an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. Weltweit wird der ermordeten Juden, Sinti und Roma, der kranken und behinderten Menschen, der Homosexuellen und all derer, denen ihr Recht auf Leben abgesprochen wurde, gedacht.

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