Regensburg (epd). Der Regensburger Betreiber des "Romantischen Weihnachtsmarktes" im Schloss Thurn und Taxis will sich nicht mit der Schließung der Christkindlmärkte durch die bayerische Staatsregierung abfinden. Er werde juristische Schritten einleiten, kündigte Peter Kittel am Dienstag gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epd) an: "Man kann nicht einfach via Fernsehen über die Existenz von Leuten bestimmen." Das Vorgehen des Freistaats, ab Mittwoch (23. November) alle Weihnachtsmärkte zu verbieten, hält er für "nicht rechtskonform".

Nach Kittels Angaben war der Weihnachtsmarkt im Hof des Thurn und Taxisschlosses am Dienstag noch geöffnet, der Ticket-Verkauf aber bereits geschlossen. Für Mittwoch (24. November) rechnet er mit der Schließung. Der Zustrom seit der Eröffnung vergangenen Donnerstag sei enorm gewesen, sagte Kittel, die Menschen hätten "ihre Solidarität mit Füßen bekunden" wollen. In Zeiten vor Corona besuchten nach Angaben des Veranstalters etwa 300.000 Menschen aus ganz Deutschland den Markt - auch weil die Schlossherrin, Fürstin Gloria von Thurn und Taxis, sporadisch immer wieder über den Markt schlendert.

Kittel macht keinen Hehl daraus, dass er sauer auf die Politik ist. "Ich kann bei aller Liebe nicht verstehen, dass man Fußballspiele für unbedenklich hält, ungeimpfte Menschen in Einkaufszentren nicht reglementiert. Und ausgerechnet wir, die wir uns streng an alle Regeln halten, nur Geimpfte reinlassen, dass ausgerechnet wir jetzt Dinge tun müssen, die sich der Logik verschließen."

Anders als die meisten anderen Christkindlmärkte in Bayern ist der Schlosshof nur über wenige Eingänge erreichbar. Ein Sicherheitsdienst kontrolliere die Impf- und Genesenen-Nachweise auf dem großen Gelände, erläuterte Kittel, außerdem gebe es ein Hygienekonzept. Zudem verwies der Unternehmer auf ein "ausgesuchtes und diszipliniertes Publikum", das einen hohen Eintritt für den Markt zahle.

Der Veranstaltungsunternehmer machte auch wirtschaftliche Gründe geltend. Er sei für 120 Kleinunternehmer-Existenzen in Form von Standbetreibern verantwortlich. Dazu kämen Zulieferer und Künstler, die unter Vertrag stünden. Auch Handel und Gastronomie lebten vom Markt im Schloss Emmeram, so Kittel.

Juristische Schritte sind für ihn eine beschlossene Sache. Die Allgemeinverfügung, die Märkte untersagt, werde voraussichtlich bis 15. Dezember gelten. Ob er danach wieder öffnen kann, sieht Kittel jedoch skeptisch.