Augsburg (epd). Seit 25 Jahren ein Paar, seit 15 Jahren verheiratet: Gegenseitige Toleranz und Wertschätzung sind für das Schauspieler-Paar Ann-Kathrin Kramer (58) und Harald Krassnitzer (63) das Erfolgsrezept für eine glückliche Beziehung. "Man darf in Beziehungen nie den Versuch starten, den anderen einzuengen und zu domestizieren", sagte Krassnitzer im Interview mit der "Augsburger Allgemeinen" (Mittwoch). Am besten sei es, dem anderen Raum zu geben, dass er sich so entwickeln könne, wie er es gerne hätte. "Ich glaube, das ist die halbe Miete für eine lange und gute Beziehung."

"Wir haben ja den jeweils anderen nicht ausgesucht, dass er so wird, wie man ihn gerne hätte, also so, als wolle man sich einen Partner schnitzen", sagte Krassnitzer weiter. Dieses Anderssein zwischen zwei Menschen sei doch das Schöne, man ergänze sich in vielen Dingen. Je länger er und Kramer zusammen seien, desto mehr wertschätze man Eigenschaften am anderen, die einen anfangs hätten nerven können. "Denn auch Eigenschaften, die einem zunächst einmal fremd sind, kann man als Bereicherung empfinden. Das zu erkennen, kann ein Gewinn für eine Beziehung sein", betonte Krassnitzer.

Kramer sagte, es sei wichtig für Paare, gemeinsam im Prozess zu bleiben. "Es geht nicht darum, am Partner bestimmte Eigenschaften zu mögen oder zu kritisieren." Je offener man auch für schmerzhafte Prozesse bleibe, desto mehr erfahre man ja auch über sich. Denn von seinem Lebenspartner bekomme man eine Resonanz, die man sonst nirgends erhalte. "Solange ein Paar also miteinander in Bewegung bleibt, läuft es super, auch wenn es bisweilen turbulent zugeht. Das ist dann zwar herausfordernd und nicht besonders gemütlich, aber voller Chancen", zeigte sich Kramer überzeugt.

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