München (epd). Der Sozialverband VdK fordert für die Krankenhäuser in Deutschland deutlich mehr Geld und Personal für Sozialdienste, Entlassmanagement und Nachsorge. "Wenn es künftig noch mehr ambulante Eingriffe geben soll, muss eine qualifizierte Begleitung der Patientinnen und Patienten gewährleistet sein, sowohl vor und während des Eingriffs als auch danach", sagte die VdK-Landesvorsitzende und -Präsidentin Verena Bentele zum Auftakt des sozialpolitischen Forums des Sozialverbands VdK Bayern am Montag in München.

Die Bemühungen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) um eine Krankenhausreform begrüßte Bentele grundsätzlich. Unter anderem schaffe das aktuelle System der Fallpauschalen finanzielle Fehlanreize, bei denen das Patientenwohl auf der Strecke bleibe. Über die Ausgestaltung der Reform müsse jedoch diskutiert werden. Das Wohl der Patientinnen und Patienten müsse hier an erster Stelle stehen, nicht die Finanzen. Bislang zu kurz kommt nach Ansicht des VdK in den aktuellen Diskussionen die größer werdende Patientengruppe mit besonderen Bedürfnissen, etwa Demenzerkrankte und Menschen mit Behinderung.

Bentele forderte die bayerische Staatsregierung auf, ihre Verweigerungshaltung bei der Krankenhausreform aufzugeben und konstruktiv mitzuarbeiten. "Aus Sicht der Patientinnen und Patienten und aller Klinikbeschäftigten ist es bedrückend zu sehen, dass es wegen des Parteiengezänks immer noch keinen Plan für eine gute Krankenhausversorgung gibt", sagte die VdK-Landesvorsitzende. Bayern hatte im Juni 2023 im Bundesrat das Eckpunktepapier der Bundesregierung zur Krankenhausplanung abgelehnt.

Noch bis zum 5. März diskutiert der Sozialverband VdK in München mit Vertreterinnen und Vertretern aus Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik, Krankenkassen, Ärzteschaft und Pflegekräften. Das Thema des sozialpolitischen Forums lautet "Die Kliniklandschaft der Zukunft. Anforderungen an eine bedarfsgerechte Krankenhausreform".

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