Nürnberg (epd). Zum Widerstand gegen Hass hat der bayerische Landesbischof Christian Kopp auf der zentralen Kundgebung der Allianz gegen Rechtsextremismus in Nürnberg aufgerufen. "Hass ist das Gegenteil von Nächstenliebe", sagte der Theologe laut Redemanuskript auf dem Nürnberger Kornmarkt, zu der laut Polizeiangaben zur Spitzenzeit 25.000 Menschen gekommen waren.

Er sei froh, dass viele Menschen aufgewacht seien, denn die "Hetzer, die Hasser" würden immer frecher. "Sie nehmen Worte in den Mund, da dachten wir, Leute mit guter Erziehung machen das nicht." Aber man habe sich geirrt. Die Menschenfeindlichkeit sei "salonfähig" geworden und in die Parlamente eingezogen.

Kopp, der als Vorsitzender des Bayerischen Bündnisses für Toleranz sprach, betonte, dass die Würde jedes einzelnen Menschen unantastbar sei. Er rief dazu auf, "niemals aufzuhören mit dem Eintreten für die Schwachen, für die Fremden, für die Frauen, die Männer, für die Kinder, für alle Menschen".

Der Nürnberger Oberbürgermeister Marcus König (CSU) sagte laut Redemansukript: "Wir wollen keinen Rassismus, wir wollen keinen Antisemitismus, wir wollen keine Queer-Feindlichkeit und wir sind gegen Parteien, die unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung infragestellen oder gar zerstören wollen." So sehe es die überwältigende Mehrheit der Menschen in Nürnberg und in der Region. König rief dazu auf, zu Wahlen zu gehen, wie zur Europawahl am 9. Juni, und in demokratische Parteien und Initiativen einzutreten.

Zu der Kundgebung mit dem Motto "Nie wieder ist jetzt!" hatte die Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg aufgerufen. 161 Kommunen und Landkreise sowie 295 zivilgesellschaftliche Organisationen zählen den Angaben zufolge zu den Mitgliedern.

In Augsburg rief das "Bündnis für Menschenwürde Augsburg und Schwaben" gemeinsam mit der Zivilgesellschaft zur Kundgebung "Augsburg gegen Rechts - für Vielfalt und Demokratie" auf, deren Teilnehmerzahl nach Polizeiangaben zu Spitzenzeiten rund 24.000 erreichte.

Auch in anderen bayerischen Städten fanden ähnliche Demonstrationen statt: In Würzburg kamen nach Angaben der Veranstalter unter dem Motto "Gemeinsam gegen rechts! Keine Ruhe dem Faschismus" mehr als Zehntausend Menschen zusammen. Auch in Baden-Württemberg wurde demonstriert: Hier kamen nach Freiburg zur größten Demonstration im Land nach Polizeiangaben zu Spitzenzeiten rund 30.000 Menschen.

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