Nürnberg (epd). Im Zuge des Frauenmonats März zeigt die Bühne 58 in Nürnberg ein selbstgeschriebenes Theaterstück über das Thema sexuelle Belästigung. "Was wollt ihr denn noch?" wird am 24. März im Kulturladen Zeltnerschloss, am 05. April in der Luise und am 27. April im Keck jeweils um 19 Uhr aufgeführt, sagte Autorin Mirjam Messingschlager dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Sexuelle Belästigung ist etwas, das jede Frau leider irgendwann mal erlebt, egal ob nachts auf dem Nachhauseweg, in einer Bar oder Diskothek. Deswegen sollte das auch auf der Bühne gezeigt werden", sagte sie.

Laut einer gemeinsamen Studie des Instituts für Angewandte Sexualwissenschaft und der Hochschule Merseburg von 2020 waren rund 78 Prozent der Frauen mindestens einmal von sexueller Belästigung betroffen. In 14 Szenen, ergänzt durch Monologe von Schauspielerinnen, werde gezeigt, wie dumme Sprüche, unangenehme Berührungen oder anstößige und einschüchternde Kommentare auf Frauen wirken. Für viele Männer seien die beschriebenen Gefühle unverständlich, sie bekämen häufig gar nicht mit, dass sie die Grenzen einer Frau überschreiten.

Im Stück werde auch die Sprachlosigkeit thematisiert, die Frauen in solchen Situationen manchmal haben. "Es ist wichtig, sich dann keine Vorwürfe zu machen", sagte Messingschlager. In manchen Situationen sei man schlagfertig, in anderen eher überfordert oder überwältigt. Mit der Zeit könnten Frauen selbstbewusster werden und mit der Unterstützung anderer lernen, dass sie sich trauen dürfen, etwas zu sagen. Ein Ziel des Stücks sei, Aufmerksamkeit für das Thema zu erzeugen, auch im Alltag.

Die Bühne 58 ist ein Theaterverein am Centrum für Pflegeberufe (CfP) am Klinikum Nürnberg. Der Eintritt zu den Aufführungen ist frei, der Erlös aus Spenden geht an Wildwasser Nürnberg, ein Verein mit einer Fachberatungsstelle, der Mädchen und Frauen unterstützt, die von sexuellem Missbrauch oder sexualisierter Gewalt betroffen oder gefährdet sind.

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