Tutzing (epd). Der Wiener Theologe Ulrich Körtner betrachtet eine eigenständige evangelische Publizistik als "innere Konsequenz des Evangeliums der Freiheit". Sie stärke im besten Fall das Priestertum aller Getauften, wenn sie die Meinungsbildung der Kirchenmitglieder über Entwicklungen und Themen in Kirche und Gesellschaft fördert, sagte Körtner am Mittwochabend in der Evangelischen Akademie in Tutzing. Zugleich erfülle sie aber auch "eine unverzichtbare Aufgabe für die zunehmend säkulare Gesellschaft", in der das Wissen über Religion, Christentum und Kirchen schwinde.

Evangelische Publizistik sei nicht mit kirchenamtlicher Pressearbeit zu verwechseln, betonte der evangelische Theologe. Unerschrockenheit sei für sie unerlässlich, "auch gegenüber Kirchenleitungen". Grundlegende Tugenden einer vom Evangelium der Freiheit geleiteten Medienarbeit seien Wahrheitsliebe, Kritikfähigkeit und Freimut. Der Wiener Universitätsprofessor sprach bei einer Tagung mit dem Titel "Evangelische Publizistik - wohin?" in der Evangelischen Akademie Tutzing am Starnberger See bei München.

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