München, Hamburg (epd). Menschen in Deutschland haben einer Forsa-Umfrage zufolge mehr Probleme nach der Zeitumstellung als in Vorjahren. 30 Prozent der Deutschen litten unter Müdigkeit, Schlafstörungen oder Gereiztheit, teilte die Krankenkasse DAK am Donnerstag in Hamburg als Auftraggeber der repräsentativen Studie mit. Dieser Wert liege um fünf Prozentpunkte höher als im Vorjahr und sei der höchste der vergangenen zehn Jahre. In Bayern gaben mit 22 Prozent die wenigsten Befragten an, nach der Uhrumstellung bereits einmal Schwierigkeiten gehabt zu haben, in Norddeutschland mit 39 Prozent die meisten.

Frauen sind der Studie zufolge fast doppelt so stark betroffen wie Männer (39 im Vergleich zu 20 Prozent). In der Altersgruppe zwischen 45 und 59 Jahren berichteten mit 39 Prozent die meisten, dass sie nach der Uhrumstellung bereits einmal unter Problemen gelitten hätten, bei 14- bis 19-Jährigen waren es mit 20 Prozent die wenigsten. Forsa hatte für die Studie zwischen dem 1. und dem 5. März 1.000 Menschen befragt.

Die Gründe dieser Zunahme sind nach den Worten des Experten Björn Gernig unklar. Andere Faktoren als rein körperliche seien nicht auszuschließen, aber die vorliegenden Zahlen ließen eine Interpretation nicht zu, sagte der Chronobiologe für die DAK dem Evangelischen Pressedienst (epd): "Es spielen sicher sozial-strukturelle Faktoren hinein, aber es ist nicht klar, welche."

Ebenso könne die Umfrage nicht aufklären, warum die Reaktionen der Menschen auf die Uhrumstellung sich nach Region, Alter und nach Geschlecht unterschieden, sagte Gernig. Es sei aber beispielsweise so, dass Frauen in verschiedenen Lebensphasen anders belastet seien als Männer und daher auch anders reagierten.

Am Sonntag endet die Winterzeit. Die Uhren werden dann um 2 Uhr um eine Stunde vorgestellt. 74 Prozent der Befragten sprachen sich in der Studie für die Abschaffung der Uhrumstellung aus. (00/1041/28.03.20249

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